Luzern, Zentral- und Hochschulbibliothek ZHB

Luzern, ZHB - Lesesaal

ZHB - Lesesaal

Der Umbau und die Gesamtrestaurierung der Zentral- und Hochschul-bibliothek wurde in der Kategorie «Transformationen: Sanierungen, Umnutzungen» mit dem Schweizerarchitekturpreis Arc-Award 2020/21 ausgezeichnet. Mehr dazu: baudokumentation.ch/ZHB

Die Zentral- und Hochschulbibliothek ZHB, 1949-1951 vom Luzerner Architekten Otto Dreyer erbaut, zeichnet sich durch hohe städtebauliche und architektonische Qualitäten aus. Sie gehört zu den Hauptwerken des modernen Schweizerischen Bibliotheksbaus und ist seit 2013 im kantonalen Denkmalverzeichnis eingetragen. Mit ihrer schlichten und eleganten Architektursprache ist sie ein qualitätsvolles Beispiel für die Architektur der Nachkriegsmoderne in der Schweiz. Mit dem Umbau ist ein äusserst attraktiver Lese-, Lern- und Rückzugsort in der Stadt und damit ein Mehrwert für die Bevölkerung entstanden. Die Architekten Remo Halter und Thomas Lussi haben das bauzeitliche Material- und Farbkonzept subtil weitergeführt. Im Umgang mit den historischen Räumen haben sie sich in den Dienst von Dreyers Entwurf gestellt. Bei der Neugestaltung der Freihandbibliothek haben sie grosszügig und hell wirkende Räume in einer eigenständigen zeitgenössischen Architektursprache geschaffen. Die Architekten wählten nicht ein kontrastreiches Ergänzen, sondern ein zurückhaltendes Weiterentwickeln in der Sprache Dreyers. Die Grammatik seines Farb- und Materialkonzepts wird fortgeschrieben und zu einer stimmigen Gesamtwirkung zusammengeführt. Verwendete Materialien und Farben sowie eine einzigartige Lichtstimmung prägen sowohl die historischen als auch die neuen Räume. Der Umbau und die Gesamtrestaurierung zeigen, dass sich der Erhalt eines jungen Denkmals der Nachkriegsmoderne und die Anpassungen an die heutigen Anforderungen nicht ausschliessen.   

Foto ZHB: Leonardo Finotti, São Paulo