Escholzmatt, Schmiedgasse 5 (Foto: Elio Stettler)
Lange Zeit tat sich baulich nicht viel an der Schmiedgasse zwischen der Hauptstrasse und dem Mettlenplatz. Die ehemalige «Alte Schmitte», mehrere Jahre leerstehend, fing langsam an, unter dem ausbleibenden Gebäudeunterhalt zu leiden. Inzwischen wurde das für das Ortsbild von nationaler Bedeutung bedeutende klassizistische Gebäude einer Gesamtrenovation unterzogen.
Das Haus entstand 1834 und beherbergte im Erdgeschoss lange eine Schmiede. Darüber wurde auf zwei Etagen gewohnt und im Dachgeschoss waren einfache Kammern eingerichtet. Als gemauertes und verputztes Gebäude war die Alte Schmitte nebst der Pfarrkirche über Jahrzehnte der einzige Massivbau im Dorf Escholzmatt und verlieh ihm eine entsprechende Wirkung. Fast zwei Jahrhunderte Nutzungsgeschichte hatten zwar ihre Spuren hinterlassen, aber erstaunlich wenig bauliche Veränderungen zur Folge. Nachträglich angefügte Lauben erweckten den Eindruck von Balkonen, dienten aber lediglich als aussenliegender Zugang zu den rückwärtig angefügten Aborten. Um die vorletzte Jahrhundertwende erweiterte man das Gebäude nordseitig mit einem Anbau. Dritte und für das Erscheinungsbild wesentliche Veränderung war der wohl im frühen 20. Jahrhundert erfolgte neue Fassadenanstrich in einem damals beliebten Ockerton.
Nach der zwischen 2022 und 2024 erfolgten Gesamtrenovation nimmt das Haus nun neu vier Geschosswohnungen auf. Die solide Bauweise und die vorhandenen Strukturen liessen zu, dass die Grundrisseinteilung weitgehend übernommen werden konnte. In den Wohnräumen bilden wieder Parkettböden und kassettiertes Wand- und Deckentäfer zusammen mit den Sprossenfenstern die gestalterische Einheit von einst. Die in Metall erneuerten Lauben führen nicht mehr zum Abort, sondern zum bergseitig gelegenen, gedeckten Sitzplatz, wo auch der Liftanbau platziert wurde. Mit der Instandstellung erhielt die Alte Schmitte nicht nur seine einstige Ausstrahlung zurück, sondern es konnte damit auch Wohnraum an attraktiver Lage im Dorfzentrum geschaffen werden. Die Gesamtrenovation ermöglichte es, dass die Geschichte des ehrenwerten, fast zweihundertjährigen Hauses weitergeschrieben werden kann.